Leonard Peltier, Native-American und ehemaliges Mitglied des AIM (American Indian Movement) ist seit 47 Jahren in diversen Maximum-Security-Knästen wie Leavenworth, Marion, Coleman 1 usw. inhaftiert worden, saß teilweise in Isolationshaft. Neben Mumia Abu Jamal und Abdullah Öcalan gehört er zu den am längsten in Haft befindlichen politischen Gefangenen.
Nach seinem Prozeß wegen angeblicher Beihilfe zum Mord sitzt er nun 2 x lebenslänglich nacheinander ab. Der Anklage nach soll er zwei FBI-Beamte erschossen haben. Unter Betrachtung wichtiger entlastender Fakten, die bei der Prozeßführung weder berücksichtigt, noch eingeführt werden konnten wird deutlich, dass es sich um eine rassistische Rechtssprechung gehandelt hat. Angesichts des hohen Alters von Leonard, seinen gesundheitsbedingten Problemen und mit mobilen Einschränkungen wird es dringend Zeit, dass er frei gelassen wird, bevor er stirbt. Bei der Amtseinführung eines jeden US-Präsidenten ist es möglich, dass eine Amnestie bei sozialen und politischen Gefangenen in Erwägung gezogen wird. Im Fall Peltier jedoch hat sich weder ein Bush called George (der 1. und zweite), noch Clinton und Obama dafür ausgesprochen. Selbige Position hat Trump vertreten, was nicht verwunderlich ist.
Um dieser Geschichte voller Tristesse und Ungerechtigkeit aber eine positive Gewichtung beizumessen, sollte nicht unerwähnt bleiben, dass selten ein politischer Gefangener eine so hohe Aufmerksamkeit und Solidarität erfahren hat wie Leonard Peltier. Um das gesamte Who is Who von Politiker*innen, bekannten Schauspieler*innen, Modeschöpfer*innen, Theater-Regisseuren und Bands wie Desmond Tutu, Dalai Lama, Raquel Welch, Dustin Hoffmann, Marlon Brando, Donatella Versace, Yves Saint Laurent, Giorgio Amani,Klaus Maria Brandauer, Michael Moore oder Bob Geldoff, Peter Gabriel, Yoko Ono-Lennon, Madonna und Friedensnobelpreisgewinnerin Rigoberta Menchu/Guatemala aufzulisten, würde hier den Rahmen sprengen.
Michael Koch gilt als profunder Kenner der Lebensumstände von Leonard Peltier, steht im mehr oder weniger regelmäßigen Austausch mit ihm, war selbst in verschiedenen Native-American-Reservations, u.a. in Pine-Ridge, dem Ort der bewaffneten Auseinandersetzung und ist ehrenamtlicher Menschenrechtsaktivist im Zusammenhang indigener und politischer Gefangener in den USA, Canada und Latin-America. Er wird aus seinem Buch "Ein Leben für die Freiheit" über Leonard Peltier's Geschichte lesen.
Datum: 16.03.2023
Uhrzeit: 19 Uhr
Veranstaltungsort: Soziales Zentrum Bochum, Josephstraße 2, 44791 Bochum